Osteopathie

Fasziale Osteopathie: Indikationen, Kontraindikationen, Therapie und Behandlung

Fasziale Osteopathie: Indikationen, Kontraindikationen, Therapie und Behandlung

Im deutschen Gesundheitssystem werden häufig keine medizinischen Verfahren angewandt, die nicht mit der klassischen Schulmedizin konform gehen. Nicht nur Ärzte ignorieren größtenteils die nachweislichen Erfolge alternativer Medizinformen, vor allem die Patienten sind sich möglicher Alternativen meist überhaupt nicht bewusst. In anderen Ländern ist das anders. In den USA beispielsweise ist die Osteopathie der Schulmedizin gleichgestellt. Doch was ist Osteopathie eigentlich? Wie behandelt ein Osteopath und wie unterscheiden sich diese von einem Chiropraktiker?

Was genau ist Osteopathie?

Osteopathie bezeichnet eine komplementärmedizinische Behandlungsform. Dabei wird sowohl die Diagnose, als auch die Behandlung des Patienten ausschließlich mit den Händen durchgeführt. Dabei versucht der Osteopath Funktionsstörungen des Körpers aufzuspüren und zu behandeln. Im Gegensatz zu vielen anderen Ansätzen und manuellen Techniken verfolgt die Osteopathie ein ganzheitliches Konzept, welches das Individuum in den Mittelpunkt stellt und dieses in seiner Gesamtheit respektiert. Um dazu überhaupt in der Lage zu sein, muss der Osteopath über exakte Kenntnisse der menschlichen Anatomie, Physiologie und Biomechanik besitzen. Nur so kann er durch tasten und fühlen Zusammenhänge und Details aufspüren, welche zu der jeweiligen Erkrankung oder Symptomatik geführt haben. Die Behandlung hat nicht nur zum Ziel die Integrität des Körpers wieder herzustellen, sondern auch dessen Selbstheilungskräfte wieder zu reaktivieren.

Die besondere Bedeutung von Faszien

Gerade in der Osteopathie spielen Faszien eine ganz besondere Rolle, denn sie vernetzen unseren Körper über eine spezielle Struktur, welche dem Bindegewebe ähnelt. Beispielsweise helfen Faszien bei der Kraftübertragung auf die Knochen, umfüllen Organe und sorgen auch für die innere Beweglichkeit unseres Körpers. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Faszien auch von großer Bedeutung für das Wohlbefinden und die Gesundheit insgesamt sind. Die fasziale Osteopathie zieht, wie der Name schon vermuten lässt, die Faszien in eine ganzheitliche Untersuchung mit ein.

Allgemein unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Formen der Osteopathie:

  • Strukturelle Osteopathie
    Bei der strukturellen Osteopathie geht es in erster Linie darum, eine differenzierte Diagnose über funktionelle und / oder strukturelle Störungen des Bewegungsapparates zu treffen. Dies können etwa Bewegungseinschränkungen der Gelenke, Spannungen oder Verkürzungen der Muskulatur oder auch Verquellungen des Bindegewebes sein. Mit diversen Methoden und Techniken wie Einrenken oder Weichteiltechniken können körpereigene Regulationsmechanismen aktiviert werden, welche in der Lage sind, die Selbstordnung des Körpers wiederherzustellen.
  • Viscerale Osteopathie
    Die inneren Organe werden durch die Atemtätigkeit des Zwerchfells permanent in Bewegung versetzt. Durch Operationen oder Entzündungen entstandene Narben können in diesem Zusammenhang zu gravierenden Bewegungseinschränkungen führen, die ihrerseits Auswirkungen auf die Funktionalität anderer Organe mit sich bringen kann. Bei der visceralen Osteopathie versucht der Osteopath die Eigenbeweglichkeit sowie das Zusammenspiel der einzelnen Organe wieder zu korrigieren.
  • Cranio-sacrale Osteopathie
    Der Schädel eines jeden Menschen besteht zunächst aus mehreren Knochen, die erst im Laufe des Älterwerdens zusammenwachsen. In der Osteopathie geht man davon aus, dass im Bereich der Schädelnähte rhythmische Bewegungen spürbar sind. In diesem Zusammenhang spricht man auch von der primären Atmung. Sofern eine Struktur im Bereich der Schädelnaht beschädigt wurde (etwa durch einen Sturz), kann es zu einer Einschränkung des gesamten Systems der primären Atmung kommen, was sich in Form von Kopfschmerzen, Schalfstörungen oder anderen Erkrankungen bemerkbar machen kann. Der Osteopath versucht im Rahmen seiner Behandlung den normalen Rhythmus wieder herzustellen.

Was unterscheidet einen Osteopathen von einem Chiropraktiker?

Prinzipiell sind sowohl Osteopathie als auch Chiropraktik manuelle Therapien, die sich in einigen Bereichen überschneiden. Das bedeutet gleichzeitig, dass sich beide Ansätze nicht gegenseitig ausschließen. Die wesentlichen Unterschiede bestehen neben der Ausbildung in der angewandten therapeutischen Technik sowie der Spezialisierung auf verschiedene Systeme im menschlichen Körper.

Ein Chiropraktiker wendet in erster Linie schnelle, gezielte Impulse an, welche man allgemein als Justierungen bezeichnet. Der Kontakt mit den Händen ist bei einem Chiropraktiker punktuell und kurz, Osteopathen hingegen wenden in der Regel einen tieferen und kontinuierlichen Körperkontakt an. Während Chiropraktiker vorwiegend auf die Funktionalität der Wirbelsäule spezialisiert sind, haben Osteopathen keine generelle Spezialisierung und widmen sich allen Funktionalitäten des Körpers gleichermaßen. So können sie im Gegensatz zu Chiropraktikern auch Spannungen oder Funktionsstörungen der Organe behandeln.

Nebenwirkungen sind gering

Bevor ein Osteopath mit einer Behandlung beginnt, kommt es zur sogenannten Anamnese, bei der sich der Osteopath nach aktuellen Beschwerden und der allgemeinen Krankheitsgeschichte des Patienten erkundigt. Zwar sind die Nebenwirkungen bei einer osteopathischen Behandlung sehr gering, es gibt jedoch eine Reihe von Erkrankungen, bei der der Osteopath auf bestimmte, kraftintensive Techniken verzichten muss. Die eigentliche Behandlungsdauer liegt in der regel zwischen 45 und 60 Minuten. Je nach Form und Ausprägung der Beschwerden kann bereits eine einzige Behandlung ausreichen, meist lässt sich die volle Wirkung allerdings erst nach einigen Wochen feststellen. Da das Gebiet der Osteopathie in Deutschland nicht in den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen aufgeführt ist, müssen Patienten die Kosten von etwa 60 bis 150 Euro pro Sitzung selber tragen.

Allgemein ließ sich in den vergangenen Jahren feststellen, dass die generelle Bereitschaft für alternative Heilmethoden wie die Osteopathie steigt. Trotzdem werden entsprechende Therapieansätze häufig nicht berücksichtigt, wenn es um eine nachhaltige Genesung geht. Es ist sinnvoll und hilfreich, sich mit verschiedenen alternativen Heilmethoden auseinanderzusetzen.

Folgender Link führt zu weiterführenden Informationen rund um das Thema Osteopathie. Hier kann man insbesondere mehr zu Indikationen, Kontraindikationen der Therapie sowie der Behandlungsweise selbst erfahren.

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